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02/19/17
Liebe Leserinnen und Leser,
das Reformationsjubiläum lässt uns in diesem Jahr nicht in Ruhe. Wissen Sie, wo es uns ganz nah begegnet? Reformiert, lutherisch, uniert? Diese Varianten protestantischer Tradition begegnen uns in unserer Pfarrkirche, in jetziger Form 99 Jahre nach 1517!
Auf der Titelseite ist das Kreuz abgebildet, das an der Seite zwischen den beiden bunten Kirchenfenstern in Höhe der Kanzel hängt. Ursprünglich war es in der Kirche reformierten Glaubens nicht zu finden, es gab auch keinen Schmuck auf dem hölzernen Abendmahlstisch. Doch 1980, bei der aufwändigen Innenrenovierung unter Pfarrer Grasmäher, wurde ein Altar auf einen Sandsteinpodest errichtet, dessen Belag aus zwölf Sandsteinplatten besteht. Die erinnern an die zwölf Stämme Israels und die zwölf Apostel Jesu. Nun schmücken auch zwei Kerzen, die Altarbibel, Blumen und das Kreuz den Altar. Die reformierte Tradition wird jedoch noch dadurch deutlich, dass die Pfarrerin oder der Vikar hinter dem Altar steht und von dort aus die Gebete und der Segen gesprochen werden. Im 20. Jahrhundert wurden die Tafeln mit den Namen der Verstorbenen und Vermissten beider Weltkriege an der Kanzelseite befestigt und der Gekreuzigte am Kreuz war darüber angebracht. Mit den ausgebreiteten Armen die darunter genannten schützend. Inzwischen hängen die Tafeln an der Turmwand. Und das Kreuz mit dem Leib Christi hängt zwischen den beiden bunten Kirchenfenstern. Uniert nennen wir die Gemeinden, in denen beide Traditionen zusammen fließen. Reformierte berufen sich eher auf Calvin und Zwingli, die Lutherischen auf Luther und Melanchthon. Auch im Gottesdienst ist diese Annäherung an die lutherische Weise zu finden: die Gemeinde singt die Lobgesänge als gemeinsame Antwort auf Psalm und Gebet. In reformierten Gottesdiensten werden nur die Gemeindelieder gesungen, in lutherischen Gottesdiensten singt der Pfarrer oder die Pfarrerin auch die Aufforderungen. Es lohnt sich in diesem Jubiläumsjahr auf Entdeckungsreise zu gehen, im Dekanat mit den vielfältigen Angeboten, auf dem Lutherweg und dann, wenn Ungewohntes uns neues Ihnen begegnet. Reformiert- neugeformt eben!
Zeit zum Nachdenken und Innehalten in den nächsten sieben Wochen wünscht
Ihre und Eure Pfarrerin Cornelia Hankel
Die Herrnhuter Losungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Evangelischen Brüderunität Herrnhut verwendet.
Das Gebet gehörte von Anfang an zu den wichtigsten Ausdrucksformen des christlichen Glaubens. Aus dem Gebet erwächst Freiheit und Liebe. Das Gebet ist der Vollzug des Glaubens (= sich von Gott mit einer Liebe geliebt wissen, die jedes geschöpfliche Maß übersteigt), der den Menschen aus der Macht der Angst um sich selbst zu wahrer Menschlichkeit befreit.
(Den vollständigen Text senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu )
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
daß ich liebe, wo man haßt;
daß ich verzeihe, wo man beleidigt;
daß ich verbinde, wo Streit ist;
daß ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
daß ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
daß ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
daß ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
daß ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Ach Herr,
laß du mich trachten,
nicht daß ich getröstet werde, sondern daß ich tröste;
nicht daß ich verstanden werde, sondern daß ich verstehe;
nicht daß ich geliebt werde, sondern daß ich liebe.
Denn der da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergißt, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer da stirbt, der erwacht zum ewigen Leben!
Amen.
(Weltversammlung der Christen und Christinnen, Seoul 1990)
Ich glaube an Gott, der die Liebe ist,
und der die Erde allen Menschen geschenkt hat.
Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren,
an die Stärke der Waffen,
an die Macht der Unterdrückung.
Ich glaube an Jesus Christus,
der gekommen ist, uns zu heilen, und der uns
aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.
Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidlich sind,
dass Friede unerreichbar ist.
Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen,
die Kirche, die berufen ist,
im Dienst aller Menschen zu stehen.
Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss,
dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.
Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will,
die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet,
und dass alle Männer und Frauen
gleichberechtigte Menschen sind.
Ich glaube an Gottes Verheißung
eines neuen Himmels und einer neuen Erde,
wo Gerechtigkeit und Frieden sich küssen,
an die Liebe mit offenen Händen,
an den Frieden auf Erden.
Amen
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Sprechzeiten der Pfarrerin:
Dienstag: 9.30 - 11.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Öffnungszeiten des Gemeindebüros:
Di und Fr
9.00 bis 13.00 Uhr
Tel.: (0 60 33) 25 45
E-Mail Kontakt zum Gemeindebüro
Pfarrerin Cornelia Hankel